Warum Salz ein wesentlicher Rohstoff in der Bevorratungskette darstellt
Während der Corona-Krise werden viele Maßnahmen getroffen, um die Nahrungs- und Arzneimittelindustrie aufrechtzuerhalten. Das ist auch logisch, denn diese Branchen sind für die Bevorratung der Bevölkerung und zur Krisenbekämpfung von ausschlaggebender Bedeutung. Diesbezüglich wird jedoch oft vergessen, dass diese Industriebereiche stark von Salz abhängig sind. Salz ist ein wesentlicher Rohstoff am Anfang der Produktionskette und außerdem einer der billigsten. Eine Tonne Salz kaufen? Das ist gelegentlich schon für einige Dutzend Euro möglich.
Neben den bekannten Anwendungen von Salz in der Nahrungsmittelindustrie und zur Glättebekämpfung gibt es 14.000 andere Anwendungen. „Krankenhäuser benötigen weiches, enthärtetes Wasser für ihre Nierendialysegeräte.
14.000 Anwendungen
Nicht viele Menschen sind sich dessen bewusst, dass Salz ein wesentlicher Rohstoff zur Herstellung sehr vieler Alltagsprodukte ist. Neben den bekannten Anwendungen von Salz in der Nahrungsmittelindustrie und zur Glättebekämpfung gibt es 14.000 andere Anwendungen. „Krankenhäuser benötigen weiches, enthärtetes Wasser für ihre Nierendialysegeräte. Ohne unser Enthärtersalz können die Wasserenthärter nicht funktionieren“, sagt Bert Lamote, COO von ZOUTMAN. Als einziger Salzhersteller in Belgien ist sich das Unternehmen seiner wesentlichen gesellschaftlichen Rolle bewusst: „Wenn wir durch die Corona-Krise kein Salz mehr liefern können, führt dies kurzfristig zu einer massenweisen Stilllegung von Unternehmen in wesentlichen Branchen wie der Nahrungs- und Arzneimittelindustrie.“
Um die Kontinuität zu gewährleisten, investiert ZOUTMAN seit Jahren stark in seine Herstellungsverfahren. „Wir investieren jedes Jahr 10 % unseres Umsatzes in neue Maschinen, Technologien und Wartung“, fährt Lamote fort. „So ist ZOUTMAN in der Lage, sogar die aktuelle Krise erfolgreich zu überstehen.“ Die Produktion bei ZOUTMAN ist dermaßen automatisiert, dass nur einige wenige, weit voneinander entfernte Bediener die gesamte Produktion am Laufen halten können. Außerdem sind strenge Hygienemaßnahmen fest in der Unternehmenskultur verankert. Deshalb wird der Geschäftsbetrieb beim Salzhersteller gegenwärtig durch die Krise wenig beeinträchtigt. Die Vorräte werden auf dem maximalen Niveau gehalten und auch die Transporteure können noch folgen.
Verhandeln über einen Euro pro Tonne
Für Salzbetriebe ist es in Krisenzeiten jedoch kein leichtes Unterfangen, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Margen sind sehr gering und die Winter werden immer wärmer. Der letztere Faktor ist ein finanzieller Rückschlag: Die Schneesaison bildet seit Jahr und Tag einen Puffer für viele Salzbetriebe, denn dann können sie große Streusalzmengen verkaufen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kunden hart verhandeln, um einen Euro weniger pro Tonne zahlen zu müssen. Viele Salzbetriebe kommen nicht umhin, sich den Kundenanforderungen zu beugen, dieses setzt aber den Salzmarkt unter Druck. Es ist eine unhaltbare und gefährliche Situation“, stellt ZOUTMAN fest.
Während der aktuellen Corona-Krise stellt der Personalausfall die größte Gefahr für ZOUTMAN dar. „Wir achten sorgfältig auf die Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen, können aber dennoch nicht garantieren, dass unser Personal nicht krank wird. Das kann niemand.“ Das bringt nicht das Salz in Gefahr – das Virus kann darauf nicht überleben – sondern die Produktionskapazität. Indirekt trifft es deshalb die vielen Betriebe, die von Salz abhängen.
„Soweit wird es keineswegs kommen“, garantiert Bert Lamote. „Wir verfügen über ein fantastisches Team mit engagierten Mitarbeitern, die alles Mögliche tun, um weiterhin Qualitätssalz zu liefern. Es bleibt aber eine heikle, schwer vorhersagbare Situation. Es ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind, wie wichtig Salz für unsere Gesellschaft ist.“